2-GW-Offshore-Netzanbindungen

Insel Baltrum und Anlandungsbereich Dornum

Projekte auf Baltrum und bei Dornum

TenneT, als verantwortlicher Übertragungsnetzbetreiber, ist gesetzlich verpflichtet, Netzanschlüsse für Offshore-Windparks zu errichten und zu betreiben. Um das Ziel von 70 GW für den Ausbau der Offshore-Windenergie zu erreichen, werden zusätzliche Netzanschlusssysteme benötigt, die TenneT mit dem neuen 2-GW-Standard umsetzt.

Die Projekte BalWin3+4 sowie LanWin1+4+5 führen ihre Kabel unter der Insel Baltrum hindurch bis zum Anlandungspunkt bei Dornumergrode. Jeder dieser Netzanschlüsse hat eine Übertragungskapazität von jeweils 2 Gigawatt und verbindet die Offshore-Konverterplattformen mit den Onshore-Konverterstationen. Zukünftig werden in Wilhelmshaven zwei Stationen, in Unterweser ebenfalls zwei und eine weitere in Ovelgönne (Ortsteil Großenmeer) als Multiterminal-Hub errichtet.

Für die Unterquerung der Insel Baltrum sowie des Landesschutzdeiches Niedersachsen bei Dornumergrode kommt das Horizontalbohrverfahren (englisch: Horizontal Directional Drilling / HDD) zum Einsatz. Diese Bohrtechnik gewährleistet durchgehend die Deichsicherheit und schont den besonderen Lebensraum Niedersächsisches Wattenmeer. 

Im Herbst 2024 wurden die ersten Bohrungen am Landesschutzdeich erfolgreich abgeschlossen. Im Frühjahr 2025 werden die Baustelleneinrichtungen am Nordstrand sowie die Wasserbaustelle südlich des Ostendes eingerichtet, sodass im Sommer 2025 die ersten Bohrungen am Ostende stattfinden können (siehe Zeitplan weiter unten).

Warum verlaufen die 2-GW-Projekte über Baltrum und Dornum?

Die starken Strömungen durch Ebbe und Flut wirken so intensiv auf den Meeresboden ein, dass eine Kabelverlegung und ein sicherer Betrieb zwischen den Inseln technisch nicht umsetzbar sind. Darüber hinaus stellt der Trassenkorridor für die Netzanbindungssysteme über Baltrum die raum- und umweltverträglichste Option für die Anbindung der geplanten Windparks im niedersächsischen Küstenmeer dar. Die Kabeltrassen verlaufen daher unter der Insel Baltrum und können nicht um die Insel herumgeführt werden.


TenneTs-2-GW-Projekte in Niedersachsen

Mit einem Klick zum Thema


Bauaktivitäten Baltrum

Baltrum

Bauaktivitäten Dornum


Dornum

Bauzeitenplan Baltrum & Dornum


Bauzeitenplan

Sperrungen des Wattfahrwassers 2025


Wattfahrwasser

Bauaktivitäten Baltrum 

"Die geplanten Horizontalbohrungen von TenneT sind ein entscheidender Schritt für die Energiezukunft. Wir erwarten eine transparente und respektvolle Partnerschaft, die die Interessen unserer Inselgemeinde und den Schutz unserer Natur gleichermaßen berücksichtigt."


Harm Olchers
Bürgermeister von Baltrum



Bauaktivitäten Dornum

             2-GW-Projekte des Baltrum-Korridors              Schematischer Flächenplan im Frühjahr 2024

"Die kommenden Projekte mit TenneT bieten die Gelegenheit, zu zeigen, wie moderne Infrastruktur und ökologische Verantwortung erfolgreich miteinander verbunden werden können. Wir erwarten eine konstruktive Partnerschaft, die den Weg für eine nachhaltige Zukunft ebnet und die Interessen der Dornumer Bürgerinnen und Bürger sowie der Urlaubsgäste miteinbezieht."


Uwe Trännapp
Bürgermeister von Dornum



BorWin6 HDD am Landesschutzdeich Büsum

Bauzeitenplan Baltrum und Dornum


Fragen und Antworten

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Was sind Horizontalbohrungen?

Für die Unterquerung von Baltrum setzt TenneT das Horizontalbohrverfahren (HDD-Verfahren) ein. Mit dieser Technik können Leitungen unterirdisch verlegt werden, ohne einen Graben ausheben zu müssen. Demnach werden bei diesem Verfahren die Eingriffe in die Natur auf reduziert. So können Hindernisse wie Straßen und Deiche unterquert werden, ohne diese zu beeinträchtigen.

Für weitere Informationen zum Horizontalbohrverfahren, klicken sie auf diesen Link.

Wie ist der Ablauf einer Horizontalbohrung?

Im Wesentlichen funktioniert eine Horizontalbohrung so: Mit speziellem Gerät wird ein unterirdischer Kanal gebohrt, in den ein leeres Kabelschutzrohr eingeführt wird. In dieses Kabelschutzrohr kann dann später ein Stromkabel eingezogen werden. Das Verfahren besteht aus drei Schritten.

Im ersten Schritt wird eine Pilotbohrung mit einem relativ dünnen Gestänge vorgenommen. Im zweiten Schritt wird am Austrittspunkt ein Räumer an das Bohrgestänge montiert und in Richtung des Bohreintrittspunktes gezogen. So wird der Bohrkanal auf die erforderliche Breite gebracht. Im dritten Arbeitsschritt wird dann das Kabelschutzrohr in den Bohrkanal eingezogen. Auch fließende Gewässer, Straßen oder Schienen können mit diesem Verfahren unterquert werden. Die Bohrungen können über tausend Meter lang sein und dank innovativer Technik sehr genau gesteuert werden. Das Horizontalbohrverfahren wird bei allen Offshore-Netzanbindungen eingesetzt, neben der Inselquerung beispielsweise auch bei der Querung des Deiches zur Anlandung der Netzanbindungen an das Festland.

Wie lange dauern die Bauarbeiten?

Die geplanten Trassenkorridore für zukünftige Offshore-Netzanbindungssysteme verlaufen durch den Nationalpark Wattenmeer. Dort halten wir uns zum Schutz von Flora und Fauna an vorgegebene, jährlich wiederkehrende Bauzeitenfenster, die sich neben den naturschutz- auch aus den deichrechtlichen Restriktionen ergeben. Die Bauarbeiten zur Insel- und Deichquerung beschränken sich deshalb im Wesentlichen auf wenige Monate im Sommer. Auf diese Weise sollen die Tier- und Pflanzenwelt möglichst wenig belastet werden.

Wie werden Auswirkungen auf das Wattenmeer vermieden?

Grundsätzlich gilt im Nationalpark das sogenannte Null-Einleitungsprinzip, was durch verschiedene Maßnahmen sichergestellt wird. Alle Maschinen, Geräte und Stoffe werden etwa auf Umweltverträglichkeit geprüft und müssen diesem Prinzip entsprechen. Ein entsprechender Nachweis muss von TenneT vor Beginn der entsprechenden Maßnahme vorgelegt werden. Darüber hinaus ist für Baltrum eine naturschutzfachliche Baubegleitung für die Maßnahmen vorgegeben.

Wie setzt TenneT sich für den Naturschutz ein?

Um die Lebensräume von Vögeln und Seehunden zu schützen, haben wir einen Zaun zum Ostende von Baltrum errichten lassen. Diese Gebiete sind Teil der EU-Schutzgebiete Natura 2000, die strengen Regulierungen unterliegen. Die Bauarbeiten der Offshore-Netzanschlüsse könnten diese Lebensräume stören. Der Zaun als Schutzmaßnahme soll sicherstellen, dass Vögel und Seehunde ungestört bleiben und ihre Brut- und Ruheplätze behalten können. Er wird während der gesamten Dauer der TenneT-Bauaktivitäten bestehen bleiben. Bitte respektieren Sie den Zaun, um den Tieren ihren Lebensraum zu erhalten und übertreten sie ihn nicht.

Warum müssen zukünftig Seetrassen über den "Baltrum-Korridor" führen?

Um die gesetzlich festgelegten Ausbauziele für die Offshore-Windenergie von 40 Gigawatt bis 2040 erreichen zu können, werden zusätzliche Offshore-Netzanbindungssysteme benötigt. Da der Raum Norderney bereits mit zehn Systemen bebaut und geplant ist, werden neue Korridore benötigt. TenneT und Amprion haben im Vorfeld Korridoruntersuchungen durchgeführt, die ergeben haben, dass die Trassenkorridore über Baltrum und Langeoog für neue Offshore-Netzanbindungssysteme besonders geeignet sind. Zudem bestätigt das abgeschlossene Raumordnungsverfahren Seetrassen 2030, dass für die ersten 2-GW-Projekte von TenneT die Trassenführung über Baltrum und Dornumergrode zu bevorzugen ist.

Was ist mit den geschützten Gebieten und dem Naturschutz?


Um den sensiblen Naturraum im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer zu schützen, setzt TenneT bei der Unterquerung von Baltrum das Horizontalbohrverfahren (HDD) ein. Bei diesem Verfahren werden Eingriffe in die Natur auf ein Minimum beschränkt. 

Außerdem halten wir uns bei den Arbeiten im Wattenmeer strikt an die naturschutz- und deichrechtlich vorgeschriebenen Bauzeitfenster. Die Bauarbeiten für die Insel- und Deichquerung beschränken sich daher auf wenige Monate im Sommer.


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Frühjahr 2025: Baustelleneinrichtungen am Nordstrand und Wasserbaustelle südlich des Ostendes

Frühjahr/Sommer 2024: Baustelleneinrichtungen für Horizontalbohrungen am Landesschutzdeich Niedersachsen in Dornumergrode

Sommer 2023: Baugrunduntersuchungen auf Baltrum und in Dornumergrode

Ihr Ansprechpartner

Tobias Biener

Referent Projektkommunikation Offshore

BalWin4 & LanWin1

T  +49 51 3289 6630
M  +49 152 5322 0102
E  tobias.biener@tennet.eu

Pauline Michalski

Referentin Projektkommunikation Offshore

BalWin3 & LanWin4

T  ​+49 921 507407281
M  +49 173 6726206
E  pauline.michalski@tennet.eu

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